Docfest on Tour in Heinsberg
Es ist soweit! Wir freuen uns sehr, dass Docfest on Tour wieder in Heinsberg zu Gast sein kann.
Die ursprünglich für den Internationalen Museumstag im Mai geplante Veranstaltung findet nun am 6. September 2020 in den Räumlichkeiten der ehemaligen Glanzstoffwerken statt. Hierfür haben der Förderverein Industriepark Oberbruch und das Museum BEGAS HAUS ein Konzepte zur Einhaltung von Hygieneschutzmaßnahmen erarbeitet. Die ehemalige Produktionshalle in Oberbruch ist so geräumig, dass ein Abstandhalten der Besucher gut zu organisieren ist.
Gezeigt werden Archiv-Filme, die in Verbindung mit der Arbeit in den ehemaligen Glanzstoffwerken in Heinsberg-Oberbruch stehen und der Dokumentarfilm Machines über eine Textilfabrik in Indien.
So. 6.9.2020 | 14.00 Uhr
Industriepark Oberbruch
Boos-Fremery-Straße 62 / Tor 1 a
52525 Heinsberg
Bus 401 und 402 – Haltestelle Oberbruch Parkstraße
Eintritt frei
Das Angebot an Freikarten ist begrenzt. Bitte die Karten im Vorfeld abholen
Museum Begas-Haus, Hochstraße 21, 52525 Heinsberg
Tel.: 02452 / 977690
info@begas-haus.de
Programm
13.30 – 14.00 Einlass
14.00– 14.10 Begrüßung durch Stephan Pusch (Landrat des Kreises Heinsberg)
14.10– 14.30 Stummfilm mit Musik – Herstellung Kunstseide
14.30 – 15.05 Film – Glanzstoff: Werke und Menschen
15.05 – 15.35 Filmgespräch mit Jakob Wöllenweber, moderiert von Michael Chauvistré
15.35 – 14.45 Film Modenschau: Frauen bei Glanzstoff
15.45 – 16.00 Pause
16.00 – 17.10 Film Machines
17.10 – 17.30 Filmgespräch mit Jakob Wöllenweber, moderiert von Michael Chauvistré
17.30 Ende
Herstellung Kunstseide
Der Stummfilm aus dem Bundesfilmarchiv zeigt beeindruckend die räumlichen Dimensionen des Standortes Oberbruch; das größte Werk der Vereinigten Glanzstoff Fabriken AG in den 1920er Jahren. Das Stammwerk mit den unverwechselbaren Sheddächern aus Glas war mit ca. 5.000 Mitarbeitern, davon 2.700 Frauen, der größte Arbeitgeber in der Region. Weiter vermittelt der Film den damaligen Produktionsprozess der Kunstseiden-Produktion (Rayon) mit den unterschiedlichen Arbeitsplätzen und -Bedingungen. Der Film verdeutlicht den hohen manuellen Arbeitsanteil sowie den technischen Stand der Entwicklung in der Spinnerei und in den nachgelagerten Textilbetrieben.
Die Frauen waren der Garant für die Qualität der ausgelieferten Garne, so der Gründer des Unternehmens Max Fremery, der dies wie folgt begründete: „Die Arbeit am feinen empfindlichen Faden, wie sie in der Haspelei und der Säuberei geleistet werden muss, ist keine Sache für grobe Männerhände. Sie fordert die Geschicklichkeit und das Feingefühl von Frauenfingern.“
Deutschland | 1928-29 | 15 min.
Industriefilm aus dem Bundesarchiv
Schwarzweiß
Stummfilm mit Live-Musik
Am Piano: Christian Ziegler, Jugendmusikschule Heinsberg
Glanzstoff: Werke und Menschen
Der Lehrfilm vermittelt die technische Vielfältigkeit und die Anforderungen an die Mitarbeiter bei der Herstellung von textilen und technischen Fäden in den 1950er Jahren.
Gezeigt werden die verschiedenen Standorte und Produkte der Glanzstoff AG in Deutschland.
Im Mittelpunkt steht jedoch die Entwicklung des Standortes Oberbruch von der Herstellung des Glühfadens 1891, der Kupferseide 1897 über die Weiterentwicklung der Kunstseide Rayon bis hin zur Produktion der neuen Kunstfasern Perlon und Diolen. Im Werk Oberbruch wurden bis zu 7.000 Mitarbeiter, davon 50 % Frauen beschäftigt.
Die steigende Nachfrage und Qualitätsansprüche der Kunden, erforderten immer neue Kapazitäten, technische Innovationen, eine wachsende Infrastruktur und damit verbunden hohe Investitionen.
Deutschland | 1950er Jahre | 34 min.
Lehrfilm von Bodo Menck
Modenschau: Frauen bei Glanzstoff
Anlässlich der Ausstellung Frauen bei Glanzstoff im Jahr 2019 wurden Kleider aus zehn Dekaden den 20. Jahrhunderts in einer Modenschau präsentiert. Der Film zeigt Eindrücke vom Wandel der Mode und spiegelt auch die Rolle der „Neuen Frau“ in der Gesellschaft.
Deutschland | 2019 | 10 min.
Machines
Der Regisseur Rahul Jain präsentiert mit Machines eine sehr intime, aufmerksame Darstellung des Rhythmus des Lebens und der Arbeit in einer gigantischen Textilfabrik in Gujarat, Indien. Die Kamera gleitet durch die langen Korridore und enormen Tiefen dieser verwirrenden Struktur. Sie entführt den Betrachter an einen Ort der Entmenschlichung von körperlicher Arbeit und intensiver Härte. Hierbei werden sehr filigran Denkanstöße hinsichtlich anhaltender vorindustrieller Arbeitsbedingungen und der großen Kluft zwischen arm und reich generiert. Seit den 1960er Jahren hat sich das Gebiet Sachin im Westen Indiens einer beispiellosen, unregulierten Industrialisierung unterzogen, die in zahlreichen Textilfabriken zum Ausdruck kommt.
Machines porträtiert nur eine dieser Fabriken und stellt gleichzeitig Tausende von Arbeitern dar, die tagtäglich in einer Umgebung arbeiten, leben und leiden, der sie nicht entkommen können. Mit starker Bildsprache, unvergesslichen Bildern und sorgfältig ausgewählten Interviews mit einzelnen Arbeitern erzählt Jain eine Geschichte von Ungleichheit und Unterdrückung, Menschen und Maschinen.
Regie: Rahul Jain
Indien, Deutschland, Finnland | 2016 | 71 min
Original mit deutschen Untertiteln





