Docfest on Tour in Nettersheim

Die Scheune ist saubergemacht, der Projektor aufgebaut, die Stühle aufgestellt – in gebührendem Abstand! Und auch wenn es die beliebten Sofas in diesem Jahr nicht gibt: der Nettersheimer Kinosommer 2020 läuft! Thomas Kamm, der engagierte Erfinder und Organisator der Veranstaltungsreihe, hat mit der Gemeinde ein Hygienekonzept für den urigen Kinosaal erarbeitet.
Und so kann in der aus dem Jahr 1930 stammenden Scheune, die von der preußischen Verwaltung einst für das Landgut Nettersheimer Hof gebaut wurde, auch im Corona-Sommer das beliebte Scheunen-Filmprogramm stattfinden.
Nur die Kirmes in Nettersheim, die fiel Corona zum Opfer. Die Lösung: ein Abend mit Dokumentarfilmen zum Thema Kirmes und zur Eifel – im Scheunen-Kino neben dem Nettersheimer Hof am ursprünglich geplanten Kirmes-Sonntag.
Programm
2. August 2020 im Scheunenkino
17.00 – 17.35 Einholen der Kirmes (Film)
17.35 – 17.40 Begrüßung durch den Bürgermeister Wilfried Pracht
17.40 – 18.00 Kirmesdienstag. Bräuche und Spiele (Film)
18.00 – 18.35 Kirmesdienstag. Der Hahnenball (Film)
18.35 – 19.00 Filmgespräch unter Beteiligung des Fördervereins Dorfgemeinschaft Nettersheim und der Maigesellschaft
19.00 – 19.15 Pause
19.15 – 20.45 Ein blindes Pferd darf man nicht belügen (Film)
20.45 – 21.15 Filmgespräch mit Dietrich Schubert,
moderiert von Michael Chauvistré
Anfahrt und Tickets
Alte Scheune am Nettersheimer Hof
Bahnhofsstr. 11
53947 Nettersheim
Bahn und Bus bis Bahnhof Nettersheim
Die Scheune liegt unmittelbar an der Bahnlinie Köln – Trier, im Stundentakt zu erreichen (5 Gehminuten bis zum Bahnhof)
Filme – Kirmes in Nettersheim
Einholen der Kirmes
Die Kirmes fällt auf den ersten Augustsonntag und wird vier Tage lang gefeiert. Am Samstag trifft der aus den Ortsvereinen gebildete Kirmesrei die Vorbereitungen: das Schmücken und Aufrichten des Kirmesbaums, das Aufhängen des „Schabeies“. Am Abend wird das Fest mit dem Ausgraben des Kirmesknochens, dem Festzug und dem Kirmesball eröffnet.
1967 | 33 min | Deutschland
Aufnahme | Schnitt | Kommentar Gabriel Simons

Gabriel Simons/Archiv des Alltags im Rheinland/1984-071-17-bb/LVR
Kirmesdienstag – Bräuche und Spiele am letzten Tag
Der Dienstag gilt den herkömmlichen Kirmesbräuchen, die der Kirmesrei veranstaltet: Das Schürreskarrenrennen, die
Ermittlung des Hahnenkönigs durch Hahnengericht und Hahnen-Köpfen und die Ehrung des Hahnenkönigs als Kirmesrepräsentant.
1967 | 21 min | Deutschland
Aufnahme | Schnitt | Kommentar Gabriel Simons

Gabriel Simons/Archiv des Alltags im Rheinland/s20120507-023/LVR
Kirmesdienstag – Der Hahnenball
Höhepunkt der Kirmes und gleichzeitig den Kirmesabschluss bildet der Hahnenball am Dienstagabend. Nach dem Einzug des
Hahnenkönigs und dem Festessen gibt es den Hahnenwalzer und die Ehrentänze. Das viertägige Fest endet mit dem Kirmesbegraben, der symbolischen Beerdigung des Kirmesknochens, und der so genannten Kirmesbeichte, einem Rügegericht über Entgleisungen während des Festes.
1967 | 35 min | Deutschland
Aufnahme | Schnitt | Kommentar Gabriel Simons

Gabriel Simons/Archiv des Alltags im Rheinland/s20120507-022/LVR
Eifelfilm
Ein blindes Pferd darf man
nicht belügen
Geschichten aus der West-Eifel
erzählt von Therese Pützer, Paula Pützer, Hubert Pothen und Leonard Hammes.
Früher wurden Erfahrungen durch Erzählen weitergegeben. Die Geschichten stützten sich auf Beobachtungen, Erfahrungen des eigenen Alltags und auf die Erzählungen der Vorfahren. Geschichte wurde durch Geschichten von einer Generation zur nächsten vermittelt. Der Film versucht an diese Tradition, die seit Einführung des Fernsehens immer weiter zurück gegangen ist, anzuknüpfen.
Alte Eifler erzählen ihre Geschichten, Erlebnisse und Erinnerungen. Sie berichten vom Leben vergangener Generationen, von Not und Elend, aber auch von Kraft und Stärke, vom Umgang der Menschen mit der Natur, vom Leben der Frauen und Kinder.
1992 | 90 min | Deutschland
Regie Dietrich Schubert
