Docfest on Tour in Jülich – 18.9.2022

Lebenswirklichkeiten und Folgen des Krieges –
eine Spurensuche anhand von Erzählungen und Briefen aus dem Krieg

Der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg sind gravierende Einschnitte in unserer deutschen Geschichte. Sie sind aber nicht nur ein Einschnitt in der großen Geschichte, sondern in unseren Familiengeschichten, in den Geschichten unserer Eltern oder Großeltern. Mal wurde darüber gesprochen, oft aber auch nicht. Doch für die nächste und übernächste Generation eröffnen sich Fragen, die sie umtreiben.

Die zwei Söhne und Filmemacher Michael Chauvistré und Horst Herz, haben gefragt und anhand der Hinterlassenschaften ihrer Eltern recherchiert.

Zwei wichtige Projekte stellen sie an diesem Sonntag vor. Der Regisseur Horst Herz zeigt uns seinen Film Meine Mutter – Heimatlos. Ein Film, der berührt und unter die Haut geht. Im Anschluss an dem 90minütigen Film steht er zum Gespräch zur Verfügung.

Der Aachener Filmemacher Michael Chauvistré wiederum liest gemeinsam mit der Schauspielerin Ewa Teilmans aus den Briefen seiner Mutter, die sie ihm vererbt hatte. Ein wichtiges Erbe und Dokumentationsmaterial.

Eine Spurensuche der nächsten Generation, ein Wissen- und Verstehen wollendes dunklen Kapitels unserer Geschichte in der eigenen Familie. Vielleicht sind ihre Recherchen ein Beitrag für alle, die nachfragen wollen, oder ganz einfach ein Beitrag für alle, die verstehen wollen.

Zwischendrin gibt es eine Pause zum Stärken bei Kaffee und Kuchen.

So. 18.9.2022
14.00 – 19.00
Kulturbahnhof (Kuba) Jülich

Bahnhofstraße 13
52428 Jülich

Die Brüder Michael, René und Christoph Boekel 1959
Die Brüder Michael, René und Christoph Boekel 1959
Christoph Boekels Vater bildetaus

Programm

14.00 – 14.10 Uhr
Begrüßung durch Michael Chauvistré (doc/fest on/tour), Elke Bennetreu (Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich) und Guido von Büren (Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V.)

14.15 – 15.45 Uhr
Meine Mutter – Heimatlos

mit dem Regisseur Horst Herz

15.45 – 16.10 Uhr
Publikumsgespräch mit Horst Herz

16.15 – 17.00 Uhr
Kaffee und Kuchen und Zeit zum Gespräch

17.00 – 18.15 Uhr
Szenisch- musikalische Lesung von
Michael Chauvistré und Ewa Teilmans mit
HeJoe Schenkelberg am Akkordeon

18.15 – 18.45 Uhr
Publikumsgespräch mit Ewa Teilmans und
Michael Chauvistré

Tickets

Eintritt: 11,00 € incl. Kaffee und Kuchen
Anmeldung:   Kuba Jülich oder Tel. 02461 346643
Eintritt nur mit Anmeldung – begrenzte Teilnehmerzahl

Meine Mutter – Heimatlos

Deutschland 2021 | mit dem Regisseur Horst Herz

Wie ausufernder Nationalismus, Rassismus und die Folgen von Krieg und Vertreibung die Seelen der Menschen vergiftet

Am frühen Morgen: Anruf aus dem Pflegeheim: Ihre Mutter ist heute Nacht verstorben.
Als letzter noch lebender Angehöriger der Familie mache ich mich auf den Weg. Ich erinnere mich an ein langes Gespräch mit meiner Mutter am Küchentisch.
Ich hatte es vor 12 Jahren spontan mit einer kleinen Kamera aufgezeichnet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden als Folge des Naziterrors auch drei Millionen Deutschböhmen gewaltsam aus ihrer Heimat in der Tschechischen Republik vertrieben – darunter meine Mutter.
Sämtlicher Besitz wurde konfisziert.
Der Film ist ein Versuch, mich und die Geschichte meiner Familie zu verstehen. Gewidmet einer Generation von Frauen und deren Familien, die mit den seelischen Wunden unverarbeiteter Kriegstraumata leben mussten.
Horst Herz

 

Christoph Boekels Vater bildetaus
links Christoph Boekels Vater - Sommer 1941 Uakraine

Dein Mädchen ist froh, stark und bereit

Kunstprojekt von Michael Chauvistré und Ewa Teilmans

Grundlage bilden Briefe an die Front und in die Heimat von 1941 bis 1945. Die Briefe stammen von Michael Chauvistrés damals 17-jähriger Mutter Wilma und ihrem gleichaltrigen Freund Alfred, der gegen Ende des Krieges als Jagdflieger den Tod fand. Der Filmemacher Chauvistré hat diese Briefe bereits im Jahr 1987 von seiner Mutter geschenkt bekommen mit dem Auftrag, die umfangreiche Sammlung von Briefen und Fotos künstlerisch umzusetzen. Motivation der Mutter war, die ideologische Infiltration, die Alltagssorgen und Zukunftswünsche der jungen Leute im Zweiten Weltkrieg ungefiltert erlebbar zu machen. Sie wollte dies aus der Überzeugung heraus, dass wir uns erinnern müssen, wahrhaftig, damit die Barbarei nicht wieder geschehen kann.
Szenisch-musikalische Lesung mit Ewa Teilmans, Michael Chauvistré (Lesung) und HeJoe Schenkelberg (Akkordeon).

 

Kooperation Happy Ending-Films | Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich | Jülicher Geschichtsverein | Kuba (Kulturbahnhof Jülich )
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Kulturbahnhof (Kuba) Jülich

Docfest on Tour ist ein gemeinsames Projekt von

 

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